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Wie tiefes Vertrauen heilen kann

Kennt ihr diese Phasen, in denen man sich fühlt, als hätte man verlernt, sich zu entspannen? Man ist ungeduldig, steht sprichwörtlich unter Strom, die Gedanken kreisen um alle möglichen Themen und eine starke innere Unruhe dominiert die Tage und Nächte. Ich kann von diesem Zustand ein Lied singen! Normalerweise komme ich über solche Phasen ganz gut hinweg, doch aktuell scheint sich das Gefühl, das diese innere Unruhe auslöst, sehr stark in meiner Realität manifestiert zu haben. Das Gefühl, nicht genug zu tun, um etwas zu verändern. Das, was ich tue, nicht schnell genug zu tun. Nicht 100% zu geben. Dazu kommt Aufregung, weil ich spüre, dass Veränderungen anstehen – keine gute Mischung, denn dieser Mix aus Gefühlen kann auf Dauer Symptome auf körperlicher Ebene nach sich ziehen. Das geht so weit, dass ich mich tagsüber zittrig fühle und kaum einen klaren Gedanken fassen kann; nachts kann ich dagegen nur wenig (und unruhig) oder gar nicht schlafen und wache morgens „gerädert“ auf. Energie, um die Herausforderungen des Alltags zu bewältigen? Fehlanzeige!

Meine negativen Empfindungen und die Tatsache, dass ich momentan offenbar wenig Vertrauen in meine Zukunft und meine persönliche Weiterentwicklung habe, haben mich nun in eine Abwärtsspirale weiterer negativer Gefühle katapultiert. Ich befinde mich momentan in einer unangenehmen Situation, aus der ich so schnell wie möglich wieder heraus möchte. Und während ich so verzweifelt versuche, aus dem Strudel aus Angst und Sorgen zu entkommen, bilde ich mir ein, dass ich es bin, die steuern kann, was die Zukunft bringen wird. Es ist richtig, dass jeder von uns verantwortlich für die Gestaltung seines Lebens ist. Aber ich kann das, was in der Zukunft geschehen wird, in keinster Weise mithilfe meines Verstandes beeinflussen. Diese Tatsache können wir vermutlich alle aus eigener Erfahrung bestätigen: Wie oft haben wir Dämpfer bekommen, wenn wir gerade dachten, es könnte nicht besser laufen? Wie oft steckten wir in einer scheinbar ausweglosen Situation fest – und plötzlich öffnete sich eine Tür nach der anderen, was uns die Misere ganz schnell wieder vergessen ließ.

Das Stichwort lautet an dieser Stelle: Vertrauen – oder: Loslassen. Vertrauen bedeutet, dass wir das Leben frei durch uns fließen lassen. Dass wir darauf vertrauen, dass alles gut ist, wie es ist, dass wir uns vollständig fallen lassen und alles so annehmen, wie es kommt. Und genau das fällt mir im Moment schwer – ich habe regelrecht das Gefühl, mich gegen die nötigen Veränderungen zu sträuben, unterbewusst noch zu sehr an alten Strukturen zu klammern und nicht richtig loslassen zu wollen. Mein Herz weiß, dass eine neue und spannende Phase bevorsteht, doch mein Verstand hat schreckliche Angst davor, nicht alles kontrollieren zu können und stattdessen einfach nur zu vertrauen. Dieser innere Konflikt macht mich (im wahrsten Sinne des Wortes) krank. Ich entscheide mich jedoch, auch diese Phase anzunehmen. Ich entscheide mich aktiv dafür, nicht alles kontrollieren zu wollen. Stattdessen höre ich auf mein Herz, meine Intuition, mein höheres Selbst –und bin dankbar, diese Reise angetreten zu sein und diesen Weg gehen zu dürfen. Ich bin dankbar, dass mir auf diese Weise gelehrt wird, wie das Urvertrauen zurückerlangt werden kann.

„Am Ende wird alles gut – und wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende.“ – Oscar Wilde

Wir werden immer unterstützt, denn unser Wohlergehen ist im Sinne des Großen Ganzen! Letztendlich haben diese Erlebnisse und Empfindungen immer einen tieferen Sinn, sie erfüllen einen bestimmten Zweck und sind förderlich für unser Wachstum – auch, wenn wir das zunächst nicht (ein)sehen können. Wichtig ist, dass wir das Unbekannte, das wir so schwer einschätzen können und das uns daher so sehr ängstigt, in unserem Leben begrüßen. Dass wir die Herausforderungen, die das Leben naturgemäß für uns bereithält, annehmen und dass wir uns mit ihnen auseinandersetzen, um sie schließlich meistern zu können. Tiefes Vertrauen ist dabei unser sicherer Hafen – wir können jederzeit zu ihm zurückkehren und unseren Anker setzen.

Meine Erfahrung ist, dass es mir (körperlich und geistig) besser geht, wenn ich mich darauf besinne, tief zu vertrauen. Auch die Arbeit mit positiven Affirmationen zu Themen wie Sicherheit und Vertrauen ist sehr hilfreich. Affirmationen sind starke, selbstbejahende, positive Glaubenssätze, die regelmäßig wiederholt werden, damit ihre Message in unser Unterbewustsein programmiert werden kann.

Zum Thema dieses Beitrags passen beispielsweise folgende Affirmationen:

  • Ich habe Vertrauen in den Prozess des Lebens
  • Mein Vertrauen in die Schöpferkraft macht mich stark
  • Alles kommt im richtigen Augenblick zu mir
  • Ich vertraue jederzeit mir selbst und meinen Fähigkeiten
  • Ich vertraue darauf, dass mein Leben friedlich verläuft
  • Ich kann alles schaffen, was ich mir vornehme

Die Phasen der Unsicherheit und Sorgen gehören zum Leben dazu. Wie langweilig wäre es auch, wenn wir uns unserer Sache immer zu 100% sicher wären? Die Kunst besteht darin, sich nicht davon abbringen zu lassen, von ganzem Herzen zu vertrauen. Geht so oft wie möglich in euch. Meditiert. Trefft eure Entscheidungen nicht nur basierend auf dem, was euer Verstand für richtig hält. Folgt stattdessen eurer Intuition. Unsere Intuition hat so viel Wissen und Macht, doch wir haben verlernt, ihr zuzuhören. Hört ihr zu. Vertraut auf euch selbst. Vertraut darauf, dass auf euch aufgepasst wird und dass alles kommt, wie es kommen muss. Je stärker wir darauf vertrauen, dass eine höhere Macht daran interessiert ist, dass es uns gut geht, desto besser geht es uns im Allgemeinen und desto stabiler fühlen wir uns, wenn wir mit den Problemen des Alltags konfrontiert werden.

„Zwei Dinge verleihen der Seele am meisten Kraft: Vertrauen auf die Wahrheit und Vertrauen auf sich selbst“ – Seneca

Diana

„What you seek is seeking you“ (Rumi)

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