Schadstoffe in Kosmetik: Darauf solltest du achten!
Ein gepflegtes Äußeres ist selbstverständlich und die Reinigung und Pflege des Körpers gehört ebenso zur Selbstfürsorge wie eine gesunde und natürliche Ernährung. Leider tut vieles, was heutzutage in den Regalen steht, uns nicht wirklich gut – im Gegenteil. Handelsübliche Haut- und Haarpflegeprodukte sowie konventionelle Kosmetik sind nicht selten voller Schadstoffe, deren langfristige Auswirkungen auf unseren Körper oft gar nicht bekannt sind. Grund genug also, um dieses Thema etwas eingehender zu beleuchten!
Inhalt
Wunderwerk Haut
Die Haut ist ein lebenswichtiges Organ und das größte Sinnesorgan des Menschen. Würde man sie ausbreiten, so würde sie eine Fläche von bis zu zwei Quadratmetern abdecken und ihr Gewicht kann bis zu drei Kilogramm betragen – wird auch das Fettgewebe berücksichtigt, bringt sie sogar bis zu 20 Kilogramm auf die Waage. Sie leistet eine unglaubliche Arbeit bei der Entgiftung unseres Körpers, bietet eine natürliche Barriere, die uns vor Umweltbelastungen und Krankheitserregern schützt und sie reguliert unsere Körperwärme. Allein durch das Berühren der Haut können heilende Kräfte übertragen werden. Daneben gibt sie auch unserem Gefühlsleben Ausdruck: Wir erröten beispielsweise vor Wut oder erblassen vor Angst. Bemerkenswert, oder?
Unsere Reise hin zu einer natürlicheren Lebensweise brachte uns automatisch an einen Punkt, an dem wir uns intensiver mit Körperpflegeprodukten auseinandersetzen mussten – und wir stellten fest: Das, was wir jahrelang zwecks Reinigung, Pflege und Verschönerung unseres Körpers verwendet haben, hat für die Pflege unserer Haut in etwa die gleiche Wertigkeit wie eine Fertiglasagne für die Versorgung des Körpers mit Nähr- und Mineralstoffen – nämlich keine. Schadstoffe in Kosmetik und Pflegeprodukten stellen für unsere Gesundheit eine ernste Bedrohung dar – denn das, was wir auf die Haut auftragen, bleibt nicht auf der Haut.
Von der Haut direkt in den Körper
Alles, was wir auf die Haut auftragen, gelangt in unseren Körper. Es macht daher wenig Sinn, auf eine natürliche Ernährung zu achten, sich im gleichen Zuge aber pures Gift auf Haut, Haare und Nägel zu schmieren, denn dieses gelangt ohne Umwege in unseren Blutkreislauf. Es ist daher zwingend notwendig, dass wir konventionelle Hautpflege- und Kosmetikprodukte sehr kritisch betrachten.
Das Überangebot an Produkten zur Körperpflege zeigt sich in Form von Badezusätzen, Duschgels, Shampoos, Spülungen und Haarkuren, Bodylotions, Deodorants, Peelings, Waschcremes, Gesichtscremes und -masken und Parfüms. Sonnenschutzprodukte gibt es mittlerweile in allen möglichen Ausführungen für Haut, Haare und Lippen; Frauen verwenden zusätzlich noch dekorative Kosmetik wie Foundation, Puder, Rouge, Lippenstift, Wimperntusche und Lidschatten, Nagellack und Nagellackentferner, und so weiter. Diese Liste kann beliebig fortgesetzt werden, denn es gibt eine schier unendlich große Bandbreite an bunten Produkten, mit denen frau sich ihr Gesicht nach Lust und Laune anmalen kann – und die Hersteller versorgen uns sehr zuverlässig mit immer neuen Produkten, die die Welt nicht braucht 🙂
Betrachtet man die Inhaltsstoffe all dieser Produkte einmal genauer, so ist es kein Wunder, dass Krankheiten der Haut in der westlichen Welt immer häufiger auftreten. Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass die Verwendung zahlreicher unterschiedlicher Produkte der Haut mehr Schaden als Nutzen bringt: In einer Phase, die vom ständigen Wechsel meiner Gesichtspflege geprägt war, rebellierte meine Haut irgendwann in Form einer Mundrose (auch bekannt als Stewardessen-Krankheit), gegen die nichts half außer das Weglassen jeglicher Kosmetikprodukte. Es war damals nicht schön für mich, so gänzlich „unbehandelt“ aus dem Haus zu gehen, aber mir blieb nichts anderes übrig, als auf die Selbstheilungskräfte meiner Haut zu vertrauen und ihr ausreichend Zeit zur Regeneration einzuräumen. Tatsächlich verbesserte sich ihr Zustand erst, als ich gar keine Produkte zur Hautpflege mehr benutzte. Ähnliche Erfahrungen kann ich auch für den Gebrauch von Parfüm verzeichnen, das inzwischen starke allergische Reaktionen bei mir auslöst. Mein Körper kommuniziert mir klar und deutlich, dass ich solche Stoffe, wie sie in Parfüm zu finden sind, von ihm fernzuhalten habe. Auch die „Duftwolken“ anderer Menschen, sei das Parfüm auch noch so wohlriechend, empfinde ich inzwischen als belastend.
Beispiele für Schadstoffe in Kosmetik
Vor gar nicht allzu langer Zeit gab es einen medialen Aufschrei aufgrund des in Deodorant enthaltenen Aluminiums, was dazu führte, dass nun massenhaft aluminiumfreie Deodorants angeboten werden – es fragt aber niemand danach, was außer Aluminium noch so darin enthalten ist. Konventionelle Körperpflegeprodukte (auch „medizinische“ Produkte aus der Apotheke sind hiervon nicht ausgeschlossen!) und Kosmetik enthalten häufig Schadstoffe, die unseren Körper enorm belasten können. Es ist daher wichtig, dass wir diese Produkte konsequent auf den Gehalt solcher Substanzen überprüfen. Im besten Fall steigen wir auf echte Naturkosmetik um oder verwenden zur Hautpflege (je nach Hauttyp) nur natürliche Öle. Grundsätzlich kann sich unsere Haut ohnehin am allerbesten selbst helfen, sodass es empfehlenswert ist, gar keine fremdartigen Stoffe auf sie aufzutragen und auf (dekorative) Kosmetik weitestgehend zu verzichten.
Die folgende Auflistung bedenklicher Inhaltsstoffe ist sicherlich nicht vollständig, soll aber als Hilfestellung für zukünftige Anschaffungen für das heimische Badezimmer dienen.
Hormonell wirksame Substanzen: Diese sind in ungefähr einem Drittel der Pflege- und Kosmetikprodukte auf dem deutschen Markt enthalten. Hierbei handelt es sich um Parabene wie Ethylparaben, Methylparaben, Propylparaben, Butylparaben, Metagin, Isobutylparaben, Isopropylparaben, Phenylparaben, Propagin, Oxybenzoesäure, Hydroxybenzoesäure und PHB, die oft als Konservierungsstoffe eingesetzt werden. Diese Inhaltsstoffe sind gefährlich, da sie Einfluss auf unsere hormonelle Konstitution nehmen können. Sie bilden Ablagerungen im Körper und können hormonbedingte Krankheiten wie Brustkrebs, Hodenkrebs, Prostatakrebs und Unfruchtbarkeit sowie Diabetes auslösen; darüber hinaus können sie ein Grund für das Einsetzen einer verfrühten Pubertät sein.
Paraffine und Mineralöle: Diese bilden einen Film auf der Haut, der ihr die Atmung und Entgiftung erschwert. In der Liste der Inhaltsstoffe verbergen sich Paraffine z.B. hinter Begriffen wie Paraffinum liquidum, Paraffine, Petroleum, Petrolatum, Isoparaffin, Ceresin, Microcrystalline Wax (Vaseline), Mineralwachs oder Ozokerite.
Tenside: Ammonium Lauryl Sulfate , Sodium Laureth Sulfate, Sodium Lauryl Sulfate, Sodium Myreth Sulfate sowie PEG-Derivate, die anhand des Wortbestandteils „PEG“ erkannt werden können. Aggressive Tenside wie Sodium Lauryl Sulfate sind in zahlreichen Shampoos und Duschgels zu finden – sie sind dafür verantwortlich, dass die Produkte schäumen. Tenside sind dafür bekannt, dass sie die Entstehung von Allergien begünstigen und die Haut durchlässiger für Schadstoffe machen können, sie sollten daher ebenfalls gemieden werden.
Parfüm / Allergene Duftstoffe: Als „Parfum“ bzw. „Fragrance“ können u.a. Moschusverbindungen betitelt werden, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein und unser Erbgut zu verändern.
Mikroplastik: So werden Plastikteilchen bezeichnet, die hauptsächlich in Peelings oder Zahnpasten vorkommen und dort als „Schleifmittel“ dienen. Mikroplastik, das wir in unserem Abfluss herunterspülen, stellt insbesondere für die Gewässer unserer Erde ein großes Problem dar. Es bedarf kaum eines größeren Aufwands, Mikroplastik zu vermeiden und aktiv etwas gegen dieses ökologische Problem zu tun – Produkte aus dem Bereich der Naturkosmetik verzichten meist auf Mikroplastik; anstelle der winzig kleinen Plastikteilchen dienen hier z.B. Zuckerkristalle, Bambus (wie in diesem Produkt), Kieselsäure-Peelingkörper oder gemahlene Trauben- oder Aprikosenkerne als Schleifmittel. Zahnpasten, die grobkörnige Putzkörper enthalten, können den Zahnschmelz angreifen und sind daher, entgegen aller Werbeversprechen (hiervon sind insbesondere Weißmacher-Zahncremes betroffen) eher nicht zu empfehlen. Wir verwenden das fluoridfreie Zahngel von lavera und sind damit sehr zufrieden – weitere Infos zu diesem Thema findet ihr auch hier.
Nagellack enthält eine ganze Reihe an toxischen Stoffen, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Kritische Inhaltsstoffe in herkömmlichem Nagellack sind: Formaldehyde, Nitrosamine, Toluol (Methylbenzen), Phtalate, Parabene, Silikone, Ersatzweichmacher und halogenorganische Verbindungen. Wer auf Nagellack nicht verzichten möchte, dem ist der Umstieg auf Nagellacke zu empfehlen, die (weitestgehend) frei von fraglichen Inhaltsstoffen sind. Diese Nagellacke erkennt man, je nachdem, wie viele der gefährlichen Substanzen darin nicht enthalten sind, an Formulierungen wie „5-free“, „7-free“ oder „8-free“.
Schadstoffe in Kosmetik: Fazit und Empfehlung
Dass solch aggressive und schädliche Substanzen den Produkten beigemischt werden, die über unsere Haut direkt in unseren Körper gelangen, ist starker Tobak. Insgesamt können die Hersteller auf über 8000 zugelassene Inhaltsstoffe und ca. 1200 zugelassene Duftstoffe zurückgreifen – allein diese Zahlen sollten uns misstrauisch werden lassen. Die positive Nachricht ist: Wir alle haben eine Wahl und bestimmen selbst darüber, was wir uns anschaffen 🙂 Ich hoffe, dass ganz viele Menschen diese Machenschaften genauer unter die Lupe nehmen und sie boykottieren, indem sie verstärkt auf die Inhaltsstoffe in herkömmlichen Körperpflegeprodukten achten.
Ich persönlich kaufe grundsätzlich keine Produkte (mehr), die nicht vegan sind. Dass Tiere für die Herstellung von Kosmetika entweder in Versuchslaboren leiden oder sogar als Bestandteil solcher Produkte herhalten müssen, möchte ich nicht unterstützen. Zur Körperpflege verwende ich inzwischen nur noch reines Sesamöl, das ich nach dem Duschen in die feuchte Haut einmassiere. Es duftet herrlich, nährt die Haut und hat eine wärmende und beruhigende Wirkung, die ich besonders in der kälteren Jahreszeit sowie bei Nervosität oder Stress als sehr angenehm empfinde. Meine Gesichtshaut ist seit Absetzen der Pille problematisch, sodass ich ihr die Behandlung mit Pflegeprodukten ohnehin erspare, so gut es geht. Wenn ich doch etwas auf sie auftrage, so handelt sich hierbei um natürliche Öle und/oder Naturkosmetik.
Wir sind an der Reihe, Verantwortung zu übernehmen. Schon durch kleine, schrittweise Veränderungen können wir viel erreichen. Schadstoffe in Kosmetik können wir relativ leicht umgehen – ein geringer Aufwand, mit dem wir unserer Gesundheit aber viel Gutes tun können 🙂