Versteckten Zucker vermeiden
Jeder von uns verbraucht im Durchschnitt 35 Kilogramm Zucker pro Jahr, was einer Menge von etwa 20 Teelöffeln Zucker pro Tag entspricht. Wer sich hiervon ausgeschlossen sieht, weil er süßen Sünden wie Kuchen, Keksen, Eiscreme und Schokolade ständig entsagt, der irrt, denn genau hier liegt das Problem: Viele von uns verzichten auf offensichtliche Zuckerbomben und haben trotzdem mit diffusen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Würden wir größere Mengen an Zucker nur sporadisch und vor allem bewusst zu uns nehmen, wäre das nicht so dramatisch. Ein Stück Torte ist kein Problem, sofern wir es achtsam genießen – wissend, dass wir unserem Körper gerade eine größere Menge an Zucker zuführen – aber auch wissend, dass danach wieder gesund (also zuckerarm) gegessen wird. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Tag für Tag essen wir „normale“ – womöglich sogar vermeintlich gesunde! – Lebensmittel, die uns aufgrund des enthaltenen versteckten Zuckers über Jahre hinweg abhängig machen, ohne dass wir dies bemerken. Insbesondere industriell hergestellte Produkte enthalten oft große Mengen an solch versteckten Zuckern.
Warum? Zucker ist ein billiger Garant für besseren Geschmack in hochverarbeiteten Lebensmitteln. Und so kommt es, dass er sich auch in unzähligen Produkten findet, die man auf den ersten Blick nicht damit in Verbindung bringen würde (und in denen er eigentlich auch nichts verloren hat):
- Fruchtjoghurt
- Fertige Salatzubereitungen, z.B. Eiersalat oder Krautsalat
- Eingelegte Gemüse im Glas oder Konserven, z.B. Rotkohl und Gewürzgurken
- Saucenbinder
- Abgepackte Brotwaren
- Cornflakes, Müslis und Müsliriegel
- Wurstwaren
- Fertiggerichte
- Ketchup, Senf und Mayonnaise
- Lösliche Kaffeespezialitäten
- Fruchtsäfte
- Sekt
Als halbwegs gesundheitsbewusster Verbraucher ist es also sinnvoll, Zutatenlisten genauestens zu lesen. In erster Linie sollte darauf geachtet werden, dass der Begriff „Zucker“ in der Auflistung der Inhaltsstoffe eines Produktes entweder gar nicht enthalten ist und wenn doch, dass dieser wenigstens erst möglichst weit hinten erwähnt wird (je weiter vorne in der Zutatenliste eine Zutat steht, desto größer ist ihr Anteil im Produkt). Doch leider ist es damit meist nicht getan: Neben dem schlichten Begriff „Zucker“ gibt es eine Vielzahl an Synonymen (ungefähr 70), auf die die Hersteller ausweichen können und die sich weniger drastisch für den Verbraucher anhören, letztlich aber im Körper exakt die gleiche Wirkung entfalten wie der Zucker selbst.
Auch hierfür seien ein paar Beispiele genannt:
- Glukose-Sirup
- Gerstenmalzextrakt
- Dextrose
- Invertzuckersirup
- Maltrodextrin
- Saccharose
- Fruchtsüße
- Fruchtextrakt
- Milchzucker
- Karamellsirup
- Maltose
Der Verbraucher wird in die Irre geführt, wo es nur geht. Es lohnt aber in jedem Fall, sich diese Synonyme zu merken (oder im Zweifel einen kleinen Spickzettel im Portemonnaie zu deponieren). So lassen sich die körperliche Gesundheit und das eigene Wohlbefinden mit relativ wenig Aufwand deutlich verbessern.