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Ganzheitlich gesund mit Ayurveda

Wow, diesen Beitrag wollte ich schon vor Monaten fertiggestellt haben. Aber ihr wisst ja, wie das immer ist. Zusätzlich kostet mich aktuell vieles sehr viel Kraft, ich brauche viel viel Raum, um mich selbst immer wieder aufzuladen und neu auszurichten. Die kosmischen Ereignisse mit direkter Auswirkung auf uns häufen sich, vielleicht spürt ihr das auch. In solchen Zeiten fühle ich mich aufgewühlt, kann mich schwer konzentrieren, und alte Gewohnheiten/Glaubenssätze/Denkmuster/Verhaltensweisen kommen hoch und wollen angesehen werden. Anstrengend. Nun soll es aber endlich um Ayurveda gehen!

Ayurveda – gesund im Einklang mit der Natur

Was mich am Ayurveda so fasziniert, ist, dass es sich um eine uralte Wissenschaft bzw. Heilkunst handelt, die zunächst komplex erscheint, aber eigentlich doch sehr einfach, da in sich schlüssig, ist. Zudem lässt sich das Wissen des Ayurveda ganz hervorragend auf die moderne Welt übertragen 🙂 Wie hier bereits erklärt, bedeutet „Ayurveda“ wörtlich übersetzt „Die Wissenschaft vom Leben“, etwas freier übersetzt kann man sagen, Ayurveda ist die Weisheit von einem langen, gesunden und glücklichen Leben. Ayurveda-Ärzte wurden übrigens grundsätzlich erst nach (!) erfolgreicher Behandlung ihrer Patienten bezahlt. Interessant, oder?

Unter dem Begriff „Ayurveda“ werden drei große, sehr alte indische Lehrbücher dreier Autoren zusammengefasst, die da wären:

  • Caraka Samhita
  • Sushruta Samhita
  • Vagbhata Samhita

Im Ayurveda wird deutlich, dass Makro- und Mikrokosmos eins sind, denn beiden liegen die fünf Elemente, die sogenannten Mahabhutas (wörtlich: große Geister) zugrunde: Feuer (tejas), Wasser (jala), Erde (prthvi), Luft (vayu) und Äther (akasha). Sie kommen in der Umwelt ebenso vor wie im menschlichen Körper, innen wie außen also. Dies zu erkennen hilft uns, unsere wahre Natur zu erkennen und unser Leben entsprechend auszurichten, um Gesundheit, Zufriedenheit und ein Gefühl der Verbundenheit mit uns selbst und allem, was ist, zu erfahren. Aus den oben genannten Mahabhutas setzen sich wiederum die Tridoshas zusammen: Vata, Pitta und Kapha. Vata setzt sich aus den Elementen Luft und Äther zusammen, Pitta aus Feuer und Wasser, und Kapha aus Wasser und Erde. Die drei Doshas sind Funktions- oder Regelprinzipien; Lebensenergien, welche die Prozesse unseres Körpers, Geistes und Bewusstseins steuern. Vata ist das Bewegungsprinzip, Pitta das Stoffwechselprinzip und Kapha das Strukturprinzip.


Die individuelle Konstitution des Menschen

Grundsätzlich verfügt jeder Mensch über alle drei Doshas, denn sie sind notwendig, um leben zu können. Zum Zeitpunkt der Zeugung manifestiert sich unsere Urnatur, die im Ayurveda als Prakriti bezeichnet wird. Hierbei handelt es sich um eine ganz individuelle Kombination der drei Doshas. Ein Mensch kann also z.B. natürlicherweise über mehr Vata und weniger Pitta und Kapha verfügen, oder umgekehrt. Richten wir unsere Ernährung oder unseren Lebensstil (Job, Wohnort, soziales Umfeld, Ernährungsgewohnheiten, etc.) nicht bestmöglich entsprechend unserer individuellen Konstitution aus, kann es zu Störungen kommen, die längerfristig zur Entstehung von Krankheiten führen können. Ziel sollte also sein, die eigene Konstitution gut zu kennen und so zu leben, dass diese stets im Gleichgewicht bleibt.

Im Ayurveda gilt grundsätzlich: Gleiches verstärkt gleiches, und Gegensätzliches kann bestimmte Zustände abschwächen. In diesem Zusammenhang ist es essentiell, die sogenannten Gunas (Eigenschaften) zu kennen, die im Ayurveda eine zentrale Rolle spielen. Ein Beispiel:

Vata setzt sich aus Luft und Äther zusammen; diesem Prinzip werden folgende Gunas (Eigenschaften) zugeordnet: leicht, fein, trocken, kalt, rau, schnell, subtil, klar. Ein Mensch, der viel Vata in seiner Grundkonstitution hat, der also eher dünn und feinfühlig ist, leicht friert und zu trockener oder spröder Haut neigt, sollte einen hektischen Lebensstil, häufiges Reisen sowie kalte, trockene Nahrung vermeiden, da Vata durch diese Lebensweise noch verstärkt würde. Stattdessen steuert man mit Methoden entgegen, die sich durch entgegengesetzte Gunas auszeichnen. So sollten die Speisen z.B. eher die Qualitäten warm, ölig, schwer und feucht haben; viel Wärme und Entspannung ist wichtig, auch Ölanwendungen und Saunagänge sind hier zu empfehlen.

Agni, der Erhalter unserer Gesundheit

Agni, unser Verdauungsfeuer, spielt laut Ayurveda eine zentrale Rolle,ganz klar in den Mittelpunkt, wenn es darum geht, unsere Gesundheit zu erhalten oder zurückzugewinnen. Ein zu starkes oder zu schwaches Verdauungsfeuer wirkt sich auf den gesamten Organismus aus und kann zu Krankheit führen. Agni ist im Magen lokalisiert und sollte mit gleichmäßiger Flamme lodern. Ein starkes und gleichmäßiges Agni führt dazu, dass unsere Nahrung optimal verwertet und unsere Körpergewebe (Dhatus) gut genährt werden. Die Energie unserer Nahrung wird gut verfügbar gemacht und die feinstoffliche Substanz Ojas (Immunität, Ausstrahlung) kann entstehen. Ein schwaches Verdauungsfeuer bzw. eine Lebensweise, die Agni schwächt, kann hingegen die Entstehung von Ama (wörtl. „unverdautes“, Schlacken, Stoffwechselgifte) begünstigen und sich z.B. durch Verstopfung, Blähungen, Sodbrennen, Völlegefühl, unverdaute Nahrung im Stuhl und zahlreiche weitere Beschwerden äußern. In diesem Fall ist es erforderlich, Maßnahmen zu ergreifen, die Agni stärken: Leicht verdauliche Nahrung, warme und gut gewürzte Speisen, Mahlzeiten zu festen Zeiten, Kurzzeitfasten, warme/heiße Getränke, anregende Atemtechniken, Saunagänge, ausreichend Sport/Bewegung. Yoga-Asanas eignen sich ideal, um Agni zu stärken 🙂 Auch Heilkräuter werden im Ayurveda traditionell eingesetzt, um Agni zu stabilisieren und den Körper ganzheitlich gesunden zu lassen.

Wichtig: Es ist nicht ratsam, mit Ayurveda-Wissen zu experimentieren! Falls dich das Thema interessiert und du deine individuelle Konstitution kennenlernen und mehr darüber erfahren möchtest, wie du mithilfe von Ayurveda gesund werden oder bleiben kannst, so wende dich bitte unbedingt an einen erfahrenen Ayurveda-Therapeuten in deiner Nähe.


Diana

„What you seek is seeking you“ (Rumi)

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